Eines Tages entschieden die Frösche, einen Wettlauf zu veranstalten. Um es besonders schwierig zu machen, legten sie als Ziel fest, auf den höchsten Punkt eines großen Turms zu gelangen. Am Tag des Wettlaufs versammelten sich viele andere Frösche, um zuzusehen. Dann endlich – der Wettlauf begann. Nun war es so, dass keiner der zuschauenden Frösche wirklich glaubte, dass auch nur ein einziger der teilnehmenden Frösche tatsächlich das Ziel erreichen könne. Anstatt die Läufer anzufeuern, riefen sie also „Oje, die Armen! Sie werden es nie schaffen!“ oder „Das ist einfach unmöglich!“ oder „Das schafft Ihr nie!“ Und wirklich schien es, als sollte das Publikum Recht behalten, denn nach und nach gaben immer mehr Frösche auf. Das Publikum schrie weiter: „Oje, die Armen! Sie werden es nie schaffen!“ Und wirklich gaben bald alle Frösche auf – alle, bis auf einen einzigen, der unverdrossen an dem steilen Turm hinaufkletterte – und als einziger das Ziel erreichte. Die Zuschauerfrösche waren vollkommen verdattert und alle wollten von ihm wissen, wie das möglich war. Einer der anderen Teilnehmerfrösche näherte sich ihm, um zu fragen, wie er es geschafft hatte, den Wettlauf zu gewinnen. Und da merkten sie erst, dass dieser Frosch taub war!

 

Ich für mich lese sehr gerne buddhistische Geschichten mit einer Moral. So wie diese hier. Sie inspiriert mich und lässt mich reflektieren.

Auch in meinem Leben gab es immer wieder Punkte, an denen ich zu viel auf andere hörte, mich manchmal verunsichern ließ, abschrecken Dinge anzugehen, bis hin zum Stillstand. Dabei müssen wir uns aber auch bewusst sein, dass die anderen Menschen Ihre Ratschläge, wohlgemeinte Tipps,…nicht böse meinen. Viele davon sind wirklich wohlgemeint. Von einigen Ausnahmen mal abgesehen 😉 Tatsächlich wollen uns Freunde, Familie, Partner und Kinder mit fürsorglichen Ratschlägen vor Schlechtem bewahren. Und dennoch hemmt es uns so manches mal und wir trauen uns Neues nicht so leicht zu. Hören zu sehr hin, ohne es wenigstens zu versuchen.

Unser Glück liegt in dem verborgen, was uns zum Träumen veranlasst und wofür wir uns auch ein wenig anstrengen müssen. Gelingt uns etwas, ein Wettkampf, eine Ausbildung, eine Vorstellungsrunde, eine Präsentation, ein Job, ein neuer Partner, auszugehen trotz der Schüchternheit, weniger eifersüchtig zu sein, ein gewagtes Kleidungsstück zu tragen…etwas, was uns wichtig erscheint – stärkt uns das unheimlich. Immer wieder sollten wir solche, herausfordernde Situationen suchen, um gute, bestärkende Erfahrung zu machen. Das muss nichts Großes sein, die kleinen Dinge, die alltäglichen, können schon sehr groß sein. Sie katapultieren uns in die Freude und das pure Glück.

 

Also, lassen wir uns dieses Mal von dem tauben Frosch inspirieren. Die anderen gaben auf, zu sehr waren sie entmutigt von den Zuschauern, die das schlechte Ende lauthals prophezeiten. Dem tauben Frosch konnte es egal sein, er wusste wo er hin musste, konnte nichts hören und machte einfach sein Ding, bis zum Ziel.

Let’s do it! 🙂